Aussergewöhnliche Persönlichkeiten haben das Unternehmen Orell Füssli in seiner 500-jährigen Geschichte geprägt. Als Firmengründer gebührt Christoph Froschauer (um 1490–1564) der erste Platz in der langen Ahnenreihe. Seine Bekanntheit fusst nicht allein auf seinem beruflichen Renommee als wichtigster Zürcher Buchdrucker und Verleger seiner Zeit, sondern auch auf seiner Rolle als Gastgeber für das legendäre Wurstessen, wo sich der aufkommende Geist der Zürcher Reformation zeigte. Mit unternehmerischem Anspruch, internationaler Ausstrahlung und kritischer Teilhabe am Kultur- und Geistesleben legte er den Grundstein für eine Unternehmensgeschichte, die bis heute von diesen Konstanten geprägt ist.
Sucht man prägende Persönlichkeiten für jedes Jahrhundert, so sticht ein Jahrhundert nach Froschauer Hans Heinrich Bodmer (1669–1743) hervor. Er trug dazu bei, dass sich Zürich publizistisch als ein Zentrum der deutschsprachigen Aufklärung etablierte – bis er sich mit der Obrigkeit überwarf und aus der Stadt verbannt wurde.
Der Firmenname geht auf Hans Conrad von Orelli (1714–1785) und Rudolf Füssli (1709–1793) zurück. Auch für sie gehörten Buchdruck und politisches Engagement zusammen. In dieser Zeit entwickelte sich Orell Füssli zur grössten Verlagsbuchhandlung Zürichs und zu einem der renommiertesten Verlage Europas.
Den grundlegenden Wandel, den das Unternehmen im 19. Jahrhundert durchlebte, verkörpern die Gebrüder Wild. Sie waren noch keine 25 Jahre alt, als sie in den Betrieb einstiegen. In der Zeit des Aufschwungs nach der Industrialisierung waren sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Neue Technologien schufen ein Wachstum, das die Zahl der Mitarbeitenden innerhalb eines Vierteljahrhunderts verzehnfachte. Mit der farbenprächtigen Photochrom-Technik für fotografische Abbildungen schafften sie es, den Namen Orell Füssli über den deutschen Sprachraum hinaus bekanntzumachen.
Den Gebrüdern Wild folgten drei Generationen der Familie Guhl, die alle auf Managementmethoden setzten, die gelegentlich unkonventionell und für ihre Zeit sehr modern waren. So gelang es, die schwierigen Kriegs- und Krisenjahre zu bestehen, welche die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts prägten. Es war die Familie Guhl, die auf den Banknotendruck als neuen Unternehmenszweig setzte: das bis heute wichtigste Geschäftsfeld von Orell Füssli.
Aussergewöhnliche Persönlichkeiten haben das Unternehmen Orell Füssli in seiner 500-jährigen Geschichte geprägt. Als Firmengründer gebührt Christoph Froschauer (um 1490–1564) der erste Platz in der langen Ahnenreihe. Seine Bekanntheit fusst nicht allein auf seinem beruflichen Renommee als wichtigster Zürcher Buchdrucker und Verleger seiner Zeit, sondern auch auf seiner Rolle als Gastgeber für das legendäre Wurstessen, wo sich der aufkommende Geist der Zürcher Reformation zeigte. Mit unternehmerischem Anspruch, internationaler Ausstrahlung und kritischer Teilhabe am Kultur- und Geistesleben legte er den Grundstein für eine Unternehmensgeschichte, die bis heute von diesen Konstanten geprägt ist.
Sucht man prägende Persönlichkeiten für jedes Jahrhundert, so sticht ein Jahrhundert nach Froschauer Hans Heinrich Bodmer (1669–1743) hervor. Er trug dazu bei, dass sich Zürich publizistisch als ein Zentrum der deutschsprachigen Aufklärung etablierte – bis er sich mit der Obrigkeit überwarf und aus der Stadt verbannt wurde.
Der Firmenname geht auf Hans Conrad von Orelli (1714–1785) und Rudolf Füssli (1709–1793) zurück. Auch für sie gehörten Buchdruck und politisches Engagement zusammen. In dieser Zeit entwickelte sich Orell Füssli zur grössten Verlagsbuchhandlung Zürichs und zu einem der renommiertesten Verlage Europas.
Den grundlegenden Wandel, den das Unternehmen im 19. Jahrhundert durchlebte, verkörpern die Gebrüder Wild. Sie waren noch keine 25 Jahre alt, als sie in den Betrieb einstiegen. In der Zeit des Aufschwungs nach der Industrialisierung waren sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Neue Technologien schufen ein Wachstum, das die Zahl der Mitarbeitenden innerhalb eines Vierteljahrhunderts verzehnfachte. Mit der farbenprächtigen Photochrom-Technik für fotografische Abbildungen schafften sie es, den Namen Orell Füssli über den deutschen Sprachraum hinaus bekanntzumachen.
Den Gebrüdern Wild folgten drei Generationen der Familie Guhl, die alle auf Managementmethoden setzten, die gelegentlich unkonventionell und für ihre Zeit sehr modern waren. So gelang es, die schwierigen Kriegs- und Krisenjahre zu bestehen, welche die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts prägten. Es war die Familie Guhl, die auf den Banknotendruck als neuen Unternehmenszweig setzte: das bis heute wichtigste Geschäftsfeld von Orell Füssli.
Der Pflastersetzer Hans Rüegger betreibt in Zürich eine kleine Druckerei. Weil das nicht sein erlernter Beruf ist, stellt er um 1515 den Drucker Christoph Froschauer als Gesellen ein. Dieser übernimmt 1517 nach Rüeggers Tod die Druckerei.
Der Rat der Stadt Zürich will einen gelernten Drucker dauerhaft ansiedeln und erteilt dem aus Bayern stammenden Christoph Froschauer am 9. November 1519 das Bürgerrecht. Die Einbürgerung gilt als Gründungsdatum des heutigen Unternehmens Orell Füssli.
Christoph Froschauer erhält als obrigkeitliches Lehen die städtische Papiermühle. Sie bleibt bis 1729 in der Familie.
Christoph Froschauer stirbt an der Pest. Bis dahin hat er über 700 Bücher veröffentlicht, wie der Verlagskatalog von 1556 zeigt. Die Druckerei geht an seinen Neffen Christoph Froschauer den Jüngeren. Danach wechselt sie mehrfach die Hand, bis sie im 17. Jahrhundert über drei Generationen der Familie Bodmer gehört.
Hans Heinrich Bodmer (1669–1743) beteiligt sich an Protesten gegen die Obrigkeit. Er muss Druckerei und Verlag an seinen Schwager Johann Heinrich Rahn und an Hartmann Heidegger verkaufen. 1721 wird er aus der Stadt Zürich verbannt.
Heidegger & Rahn übernehmen die 1682 gegründete Druckerei Lindinner. Rahn scheidet zwei Jahre später aus. Das fusionierte Unternehmen heisst nun Heidegger & Co.
Nach dem Tod von Hartmann Heidegger holt dessen Erbe Johannes Heidegger als Geschäftspartner seinen Vetter Rudolf Füssli (1709–1793) ins Unternehmen. 1766 erfolgt die Übergabe an Füssli, der es neu Füssli & Co. benennt.
Füssli fusioniert mit Orell, Gessner & Co. Dieser Verlag mit eigener Druckerei war 1731 auf Initiative von Johann Jakob Bodmer gegründet worden. Beteiligt sind bei der Fusion neben anderen Salomon Gessner, dessen Schwager Heinrich Heidegger und als Geldgeber Hans Conrad von Orelli (1714–1785), ein Neffe Bodmers.
Heinrich Heidegger und Salomon Gessners Sohn Heinrich treten aus der gemeinsamen Firma Orell, Gessner, Fussli & Co. aus. Sie heisst nun Orell, Fussli & Co.
Nach dem Tod seiner Teilhaber ist Johann Heinrich Füssli (1745–1832) der Hauptinhaber. Er beteiligt seinen Angestellten Johann Hagenbuch (1789–1863) als geschäftsführenden Partner. Der Firmenname bleibt bestehen.
Johann Heinrich Füssli stirbt. Johann Hagenbuch übernimmt bis 1854 die Anteile von Füsslis Erben und wird alleiniger Eigentümer des Unternehmens.
Nach dem Tod Johann Hagenbuchs erben dessen Enkel Heinrich Wild (1840–1896) und Paul F. Wild (1842–1914) das Unternehmen. Ihr jüngerer Bruder Christian Wild (1848–1909) steigt später ebenfalls in den Betrieb ein.
Orell Füssli bezieht einen Neubau an der Bärengasse. Das Haus zum Elsässer in der Zürcher Altstadt, wo sich seit 1777 der Firmensitz befindet, wird 1893 verkauft.
Die bisherige Kommanditgesellschaft wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Sie nennt sich Artistisches Institut Orell Fussli AG. Hauptaktionäre bleiben die Gebrüder Wild. 1897 wird die Aktie an der Zürcher Börse kotiert.
Die Gebrüder Wild gründen die Gutenberg-Bank für graphische Unternehmungen. Sie dient als Hausbank für die wachsenden internationalen Geschäfte von Orell Füssli und wird 1923 liquidiert.
Die Familie Guhl übernimmt die Aktienmehrheit. Der Investor Oscar Guhl (1870–1937) wird 1925 Verwaltungsratspräsident.
Orell Füssli bezieht an der Dietzingerstrasse einen Neubau. Das Gebäude an der Bärengasse ist zu klein geworden und wird verkauft.
Als Folge der Wirtschaftskrise erleidet Orell Füssli 1931 bis 1933 starke Gewinn- und Umsatzrückgänge. Das Unternehmen wird verkleinert und restrukturiert. Alle Auslandbeteiligungen werden bis Ende 1936 abgestossen.
Der Standort Dietzingerstrasse wird mit einem Neubau an der Zurlindenstrasse für den Banknoten- und Wertpapierdruck erweitert. 1969 folgt ein weiterer Um- und Ausbau.
Den technischen Neuerungen in der Druckerei und der wachsenden Bedeutung des Sicherheitsdrucks folgt die Umbenennung in Orell Füssli Graphische Betriebe AG. Der neue Name soll den Wandel vom künstlerischen Institut zum industriellen Betrieb unterstreichen.
Peter Bührer-Guhl tritt als Vorsitzender der Geschäftsleitung zurück. Die Familie Bührer-Guhl, Hauptaktionärin von Orell Füssli, verkauft ihren Anteil von 33 Prozent an die Schweizerische Nationalbank (SNB). Die SNB ist schon 1981 mit 33 Prozent eingestiegen und ist nun vorübergehend Mehrheitsaktionärin.
Die Beratungsfirma McKinsey empfiehlt dem stark diversifizierten Unternehmen, die Anzahl Geschäftsfelder zu reduzieren. In der Folge werden Akzidenzdruck und Zeitschriftenverlag aufgegeben.
Namenaktien und Partizipationsscheine werden in Einheitstitel umgewandelt. Die SNB verzichtet auf die Stimmenmehrheit, bleibt aber grösste Einzelaktionärin.
Orell Füssli wird zur Holding mit divisionaler Organisationsstruktur. Die Umstrukturierung wird mit der Umbenennung in Orell Füssli Holding AG abgeschlossen.
Der Pflastersetzer Hans Rüegger betreibt in Zürich eine kleine Druckerei. Weil das nicht sein erlernter Beruf ist, stellt er um 1515 den Drucker Christoph Froschauer als Gesellen ein. Dieser übernimmt 1517 nach Rüeggers Tod die Druckerei.
Der Rat der Stadt Zürich will einen gelernten Drucker dauerhaft ansiedeln und erteilt dem aus Bayern stammenden Christoph Froschauer am 9. November 1519 das Bürgerrecht. Die Einbürgerung gilt als Gründungsdatum des heutigen Unternehmens Orell Füssli.
Christoph Froschauer erhält als obrigkeitliches Lehen die städtische Papiermühle. Sie bleibt bis 1729 in der Familie.
Christoph Froschauer stirbt an der Pest. Bis dahin hat er über 700 Bücher veröffentlicht, wie der Verlagskatalog von 1556 zeigt. Die Druckerei geht an seinen Neffen Christoph Froschauer den Jüngeren. Danach wechselt sie mehrfach die Hand, bis sie im 17. Jahrhundert über drei Generationen der Familie Bodmer gehört.
Hans Heinrich Bodmer (1669–1743) beteiligt sich an Protesten gegen die Obrigkeit. Er muss Druckerei und Verlag an seinen Schwager Johann Heinrich Rahn und an Hartmann Heidegger verkaufen. 1721 wird er aus der Stadt Zürich verbannt.
Heidegger & Rahn übernehmen die 1682 gegründete Druckerei Lindinner. Rahn scheidet zwei Jahre später aus. Das fusionierte Unternehmen heisst nun Heidegger & Co.
Nach dem Tod von Hartmann Heidegger holt dessen Erbe Johannes Heidegger als Geschäftspartner seinen Vetter Rudolf Füssli (1709–1793) ins Unternehmen. 1766 erfolgt die Übergabe an Füssli, der es neu Füssli & Co. benennt.
Füssli fusioniert mit Orell, Gessner & Co. Dieser Verlag mit eigener Druckerei war 1731 auf Initiative von Johann Jakob Bodmer gegründet worden. Beteiligt sind bei der Fusion neben anderen Salomon Gessner, dessen Schwager Heinrich Heidegger und als Geldgeber Hans Conrad von Orelli (1714–1785), ein Neffe Bodmers.
Heinrich Heidegger und Salomon Gessners Sohn Heinrich treten aus der gemeinsamen Firma Orell, Gessner, Fussli & Co. aus. Sie heisst nun Orell, Fussli & Co.
Nach dem Tod seiner Teilhaber ist Johann Heinrich Füssli (1745–1832) der Hauptinhaber. Er beteiligt seinen Angestellten Johann Hagenbuch (1789–1863) als geschäftsführenden Partner. Der Firmenname bleibt bestehen.
Johann Heinrich Füssli stirbt. Johann Hagenbuch übernimmt bis 1854 die Anteile von Füsslis Erben und wird alleiniger Eigentümer des Unternehmens.
Nach dem Tod Johann Hagenbuchs erben dessen Enkel Heinrich Wild (1840–1896) und Paul F. Wild (1842–1914) das Unternehmen. Ihr jüngerer Bruder Christian Wild (1848–1909) steigt später ebenfalls in den Betrieb ein.
Orell Füssli bezieht einen Neubau an der Bärengasse. Das Haus zum Elsässer in der Zürcher Altstadt, wo sich seit 1777 der Firmensitz befindet, wird 1893 verkauft.
Die bisherige Kommanditgesellschaft wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Sie nennt sich Artistisches Institut Orell Fussli AG. Hauptaktionäre bleiben die Gebrüder Wild. 1897 wird die Aktie an der Zürcher Börse kotiert.
Die Gebrüder Wild gründen die Gutenberg-Bank für graphische Unternehmungen. Sie dient als Hausbank für die wachsenden internationalen Geschäfte von Orell Füssli und wird 1923 liquidiert.
Die Familie Guhl übernimmt die Aktienmehrheit. Der Investor Oscar Guhl (1870–1937) wird 1925 Verwaltungsratspräsident.
Orell Füssli bezieht an der Dietzingerstrasse einen Neubau. Das Gebäude an der Bärengasse ist zu klein geworden und wird verkauft.
Als Folge der Wirtschaftskrise erleidet Orell Füssli 1931 bis 1933 starke Gewinn- und Umsatzrückgänge. Das Unternehmen wird verkleinert und restrukturiert. Alle Auslandbeteiligungen werden bis Ende 1936 abgestossen.
Der Standort Dietzingerstrasse wird mit einem Neubau an der Zurlindenstrasse für den Banknoten- und Wertpapierdruck erweitert. 1969 folgt ein weiterer Um- und Ausbau.
Den technischen Neuerungen in der Druckerei und der wachsenden Bedeutung des Sicherheitsdrucks folgt die Umbenennung in Orell Füssli Graphische Betriebe AG. Der neue Name soll den Wandel vom künstlerischen Institut zum industriellen Betrieb unterstreichen.
Peter Bührer-Guhl tritt als Vorsitzender der Geschäftsleitung zurück. Die Familie Bührer-Guhl, Hauptaktionärin von Orell Füssli, verkauft ihren Anteil von 33 Prozent an die Schweizerische Nationalbank (SNB). Die SNB ist schon 1981 mit 33 Prozent eingestiegen und ist nun vorübergehend Mehrheitsaktionärin.
Die Beratungsfirma McKinsey empfiehlt dem stark diversifizierten Unternehmen, die Anzahl Geschäftsfelder zu reduzieren. In der Folge werden Akzidenzdruck und Zeitschriftenverlag aufgegeben.
Namenaktien und Partizipationsscheine werden in Einheitstitel umgewandelt. Die SNB verzichtet auf die Stimmenmehrheit, bleibt aber grösste Einzelaktionärin.
Orell Füssli wird zur Holding mit divisionaler Organisationsstruktur. Die Umstrukturierung wird mit der Umbenennung in Orell Füssli Holding AG abgeschlossen.