Ob ein Kunde Visitenkarten, Rechnungsformulare oder Jahresberichte bestellt – das Angebot an Know-how und zeitgemässer Technik, das Orell Füssli im Verlauf des 19. Jahrhunderts stetig ausgebaut hat, ist imposant. Gleichzeitig hat sich die Firma einen ständig wachsenden Kreis von Kunden geschaffen, zu denen Behörden, Firmen, Schulen, Verkehrsbetriebe und Privatpersonen gehören. Aufträge, bei denen die Auflage zwischen ein paar Dutzend und mehreren Hunderttausend Exemplaren schwankt, fallen unter den Begriff «Akzidenzdruck» – eine Bezeichnung, die darüber hinwegtäuscht, dass es sich keineswegs um «zufällig» hereingeschneite Aufgaben handelt. Vielmehr baut Orell Füssli sein Maschinenarsenal auf dem neusten Stand bewusst aus, um die Auftragslage zu verbessern. Das gilt vor allem für die Lithografie. In den Branchen Kartografie und Wertschriftendruck gehört Orell Füssli um 1900 zu den führenden Druckereien Europas.
Die Binderei hatte Bestand bis ins Jahr 1992, als Orell Füssli den Akzidenzdruck im Rahmen einer allgemeinen Neuausrichtung einstellte, die auf eine Reduktion der Geschäftssparten abzielte. Eine Rolle spielte auch das Aufkommen des Desktop Publishing, das die Produktion von Drucksachen gewissermassen zur Privatsache machte. Wer über Laserdrucker, Papier und PC verfugte, konnte problemlos ein professionell wirkendes Konfitürenetikett erstellen oder eine Affiche gestalten, mit der er die Nachbarschaft auf die entlaufene Tigerkatze hinwies …
Mit selbstgegossenen Bleilettern und Holzschnitten für die Illustrationen führt Christoph Froschauers Druckerei von Anfang an Akzidenzaufträge aus, zum Beispiel Flugblätter.
Der Kupferdruck ersetzt im Lauf des 17. Jahrhunderts den Holzschnitt. Eine Blüte erlebt er im 18. Jahrhundert mit den Kupferstichen der Schweizer Kleinmeister sowie mit Radierungen und Aquatinta.
Der Rat der Stadt Zürich bestätigt mit Privilegien mehrfach die führende Position der Druckerei Bodmer, der direkten Vorläuferin von Orell Füssli. Bodmer darf als Einziger amtliche Texte drucken.
Orell, Füssli & Co. führt die Lithografie ein. Der 1798 erfundene Flachdruck erlaubt im Gegensatz zum Buchdruck sehr feine Muster, teilweise in mehreren Farben.
Die erste Schnellpresse kommt zum Einsatz. Damit beginnt ein technischer Wandel, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus dem handwerklichen Drucken eine Produktion im industriellen Massstab macht.
Als kostengünstige Reproduktionsmethode für hohe Auflagen wird der Holzstich eingeführt. Für seine Herstellung baut Orell, Füssli & Co. ab 1873 eine eigene xylografische Abteilung auf.
Zur Cliché-Herstellung für den Buchdruck wird erstmals die Chemigrafie eingesetzt.
Für die Reproduktion von Fotos kommt mit dem Lichtdruck ein frühes rasterloses Verfahren zum Einsatz, das später zur Heliogravüre weiterentwickelt wird.
Das Art. Institut Orell Füssli setzt zum ersten Mal eine Linotype-Setzmaschine ein. Die Linotype dient dem Zeitschriftensatz. Für die Buchproduktion kommen ab 1911 Monotype-Setzmaschinen zur Anwendung.
Orell Füssli beteiligt sich an der Buchdruckerei Effingerhof in Brugg. Ihre Kapazität wird benötigt, um grosse Druckaufträge wie das Ragionen-buch effizient zu bewältigen. Die Minderheitsbeteiligung bleibt bis in die 1980er-Jahre bestehen.
Die Autotypie ermöglicht gerasterte Clichés von Fotos. Innerhalb weniger Jahre löst sie den Holzstich ab. Zudem erlauben Stereotypie und Galvanoplastik ab etwa 1900, Druckplatten in mehreren Maschinen gleichzeitig einzusetzen.
Der Bogenoffsetdruck wird eingeführt. Er löst im Akzidenzdruck bis Mitte der 1930er-Jahre die schwerfälligen Lithografiesteine ab, was die Produktivität vervielfacht. Die Steine werden nur noch für Spezialitäten eingesetzt.
Im Neubau an der Dietzingerstrasse nimmt Orell Füssli eine Tiefdruckmaschine für grosse Zeitschriftenauflagen in Betrieb. Sie wird 1972 durch den Offsetdruck ersetzt.
Um die Druckkapazitäten weiter auszubauen, übernimmt Orell Füssli die Tiefdruckerei Brunner & Co.
Erstmals kommen Reprofilme zum Einsatz. Sie treten an die Stelle von Reproverfahren mit Glasplatten.
Druckplatten aus thermoplastischem Material lösen die Stereotypie ab.
Für Satz und Druck des täglichen Kursblattes der Zürcher Effektenbörse baut Orell Füssli im Akzidenzdruck ein eigenes Team auf.
Der Fotosatz wird eingeführt. Er ermöglicht die automatisierte Belichtung ab Lochstreifen und ab 1978 die computergesteuerte Satzherstellung. Der Fotosatz löst innerhalb eines halben Jahrzehnts den Bleisatz vollständig ab.
Die Chemigrafie wird aufgegeben. Clichés werden durch Reprofilme ersetzt.
Das Desktop Publishing beginnt nach und nach den Fotosatz abzulösen.
Orell Füssli gibt den allgemeinen Akzidenzdruck auf. Mit der Zürichsee Medien AG wird die Tochter Zürichsee Druckereien AG gegründet, die den Akzidenzdruck übernimmt. Orell Füssli hält noch bis 1995 eine Minderheitsbeteiligung.
Mit selbstgegossenen Bleilettern und Holzschnitten für die Illustrationen führt Christoph Froschauers Druckerei von Anfang an Akzidenzaufträge aus, zum Beispiel Flugblätter.
Der Kupferdruck ersetzt im Lauf des 17. Jahrhunderts den Holzschnitt. Eine Blüte erlebt er im 18. Jahrhundert mit den Kupferstichen der Schweizer Kleinmeister sowie mit Radierungen und Aquatinta.
Der Rat der Stadt Zürich bestätigt mit Privilegien mehrfach die führende Position der Druckerei Bodmer, der direkten Vorläuferin von Orell Füssli. Bodmer darf als Einziger amtliche Texte drucken.
Orell, Füssli & Co. führt die Lithografie ein. Der 1798 erfundene Flachdruck erlaubt im Gegensatz zum Buchdruck sehr feine Muster, teilweise in mehreren Farben.
Die erste Schnellpresse kommt zum Einsatz. Damit beginnt ein technischer Wandel, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus dem handwerklichen Drucken eine Produktion im industriellen Massstab macht.
Als kostengünstige Reproduktionsmethode für hohe Auflagen wird der Holzstich eingeführt. Für seine Herstellung baut Orell, Füssli & Co. ab 1873 eine eigene xylografische Abteilung auf.
Zur Cliché-Herstellung für den Buchdruck wird erstmals die Chemigrafie eingesetzt.
Für die Reproduktion von Fotos kommt mit dem Lichtdruck ein frühes rasterloses Verfahren zum Einsatz, das später zur Heliogravüre weiterentwickelt wird.
Das Art. Institut Orell Füssli setzt zum ersten Mal eine Linotype-Setzmaschine ein. Die Linotype dient dem Zeitschriftensatz. Für die Buchproduktion kommen ab 1911 Monotype-Setzmaschinen zur Anwendung.
Orell Füssli beteiligt sich an der Buchdruckerei Effingerhof in Brugg. Ihre Kapazität wird benötigt, um grosse Druckaufträge wie das Ragionen-buch effizient zu bewältigen. Die Minderheitsbeteiligung bleibt bis in die 1980er-Jahre bestehen.
Die Autotypie ermöglicht gerasterte Clichés von Fotos. Innerhalb weniger Jahre löst sie den Holzstich ab. Zudem erlauben Stereotypie und Galvanoplastik ab etwa 1900, Druckplatten in mehreren Maschinen gleichzeitig einzusetzen.
Der Bogenoffsetdruck wird eingeführt. Er löst im Akzidenzdruck bis Mitte der 1930er-Jahre die schwerfälligen Lithografiesteine ab, was die Produktivität vervielfacht. Die Steine werden nur noch für Spezialitäten eingesetzt.
Im Neubau an der Dietzingerstrasse nimmt Orell Füssli eine Tiefdruckmaschine für grosse Zeitschriftenauflagen in Betrieb. Sie wird 1972 durch den Offsetdruck ersetzt.
Um die Druckkapazitäten weiter auszubauen, übernimmt Orell Füssli die Tiefdruckerei Brunner & Co.
Erstmals kommen Reprofilme zum Einsatz. Sie treten an die Stelle von Reproverfahren mit Glasplatten.
Druckplatten aus thermoplastischem Material lösen die Stereotypie ab.
Für Satz und Druck des täglichen Kursblattes der Zürcher Effektenbörse baut Orell Füssli im Akzidenzdruck ein eigenes Team auf.
Der Fotosatz wird eingeführt. Er ermöglicht die automatisierte Belichtung ab Lochstreifen und ab 1978 die computergesteuerte Satzherstellung. Der Fotosatz löst innerhalb eines halben Jahrzehnts den Bleisatz vollständig ab.
Die Chemigrafie wird aufgegeben. Clichés werden durch Reprofilme ersetzt.
Das Desktop Publishing beginnt nach und nach den Fotosatz abzulösen.
Orell Füssli gibt den allgemeinen Akzidenzdruck auf. Mit der Zürichsee Medien AG wird die Tochter Zürichsee Druckereien AG gegründet, die den Akzidenzdruck übernimmt. Orell Füssli hält noch bis 1995 eine Minderheitsbeteiligung.