Landkarten

Die Sicht auf die Welt verändert sich im 16. Jahrhundert radikal. Christoph Froschauer erkennt schon früh den kommerziell interessanten Zweig des Kartendrucks. Städte, Länder, später auch staatliche und touristische Auftraggeber wollen ihr Territorium mit Hilfe von Orell Füssli abstecken. Heute ist die Orell Füssli Kartographie AG eine eigenständige Firma.

Eine Welt für sich: Die Kartografie bei Orell Füssli

Als Christoph Froschauer in seiner Zürcher Offizin die ersten Karten druckte, war Galileo Galilei noch nicht geboren – und die Erde war in den Köpfen der Menschen eine Scheibe. Doch die Entdeckungsreisen der Seefahrer brachten das Weltbild ins Wanken, und damit einhergehend wuchs das Bedürfnis nach Orientierung und Übersicht. Landkarten spielten dabei eine zunehmend wichtige Rolle. Das 16. Jahrhundert gilt denn auch als erste grosse Blütezeit der Kartografie. Die ersten Kartenmacher verfügten über eine sehr gute Allgemeinbildung und bewegten sich im Spannungsfeld von Kunst und Technik. In der Zeit nach Froschauer spielte die Kartografie bei Orell Füssli vorübergehend eine eher untergeordnete Rolle.

Eine neue Blüte erreichte die Kartografiesparte von Orell Füssli mit der Übernahme der Kartographia Winterthur 1924. Damit trat das Unternehmen ein Firmenerbe an, welches für das gesamte 20. Jahrhundert wichtige Impulse liefern sollte. Einen Schwerpunkt bildeten fortan Karten und Atlanten für den Schulgebrauch sowie Karten für den sich immer starker entwickelnden Tourismus in der Schweiz, wie Wander-, Velo- und Strassenkarten. Auch der Zweig der Karten für Unternehmen entwickelte sich ab den 1970er-Jahren immer stärker.

Die drei Sektoren in der Kartenwelt

Verlagskartografie

  1. Stadtpläne der grösseren Städte der Schweiz mit Informationen zur Stadt
  1. Strassenkarte der Schweiz, Strassenübersichtskarten
  1. Reliefkarten (Schweiz und regional), eigene Reliefkarte der Schweiz
  1. Wanderkarten mit Wanderwegnetz und Sonderkarten für den Tourismus

Dienstleistungskartografie

  1. Stadtpläne der grösseren Städte der Schweiz mit Informationen zur Stadt
  1. Strassenkarte der Schweiz, Strassenübersichtskarten
  1. Reliefkarten (Schweiz und regional), eigene Reliefkarte der Schweiz
  1. Wanderkarten mit Wanderwegnetz und Sonderkarten für den Tourismus
  1. Das grosse Clubhüttenbuch: Die Hütten des Schweizer Alpen-Clubs
  1. Reliefkarten Jemen, Geological Map of Trinidad, Geological Map of Iran
  1. Border Map Saudi Arabia – Oman und Saudi Arabia – Yemen
  1. Tourismus- und Schulkarte Tadschikistan

Schulkartografie

  1. Schweizerischer Mittelschul- und Sekundarschulatlas (E. Imhof) 1932–1976
  1. Schweizer Weltatlas (E. Spiess, L. Hurni) 1981–2017
  1. Schul- und Wandkarte Schweiz (E. Imhof), 1. Ausgabe 1925
  1. Schul- und Wandkarten der Kantone Zürich (1926), Appenzell (1950), St. Gallen (1947) und BL, BS (1971)
  1. Carte du Canton de Neuchâtel, 1. Ausgabe 1931, Reliefbearbeitung (E. Imhof)
  1. Carta del Cantone Ticino (E. Imhof), 1. Ausgabe 1949
  1. Schulkarte des Kantons Graubünden (E. Imhof), 1. Ausgabe 1932
  1. Karte und Wandkarte des Kantons Glarus (E. Imhof), 1. Ausgabe 1937

Verlagskartografie

  1. Stadtpläne der grösseren Städte der Schweiz mit Informationen zur Stadt
  1. Strassenkarte der Schweiz, Strassenübersichtskarten
  1. Reliefkarten (Schweiz und regional), eigene Reliefkarte der Schweiz
  1. Wanderkarten mit Wanderwegnetz und Sonderkarten für den Tourismus

Dienstleistungskartografie

  1. Stadtpläne der grösseren Städte der Schweiz mit Informationen zur Stadt
  1. Strassenkarte der Schweiz, Strassenübersichtskarten
  1. Reliefkarten (Schweiz und regional), eigene Reliefkarte der Schweiz
  1. Wanderkarten mit Wanderwegnetz und Sonderkarten für den Tourismus
  1. Das grosse Clubhüttenbuch: Die Hütten des Schweizer Alpen-Clubs
  1. Reliefkarten Jemen, Geological Map of Trinidad, Geological Map of Iran
  1. Border Map Saudi Arabia – Oman und Saudi Arabia – Yemen
  1. Tourismus- und Schulkarte Tadschikistan

Schulkartografie

  1. Schweizerischer Mittelschul- und Sekundarschulatlas (E. Imhof) 1932–1976
  1. Schweizer Weltatlas (E. Spiess, L. Hurni) 1981–2017
  1. Schul- und Wandkarte Schweiz (E. Imhof), 1. Ausgabe 1925
  1. Schul- und Wandkarten der Kantone Zürich (1926), Appenzell (1950), St. Gallen (1947) und BL, BS (1971)
  1. Carte du Canton de Neuchâtel, 1. Ausgabe 1931, Reliefbearbeitung (E. Imhof)
  1. Carta del Cantone Ticino (E. Imhof), 1. Ausgabe 1949
  1. Schulkarte des Kantons Graubünden (E. Imhof), 1. Ausgabe 1932
  1. Karte und Wandkarte des Kantons Glarus (E. Imhof), 1. Ausgabe 1937

Chronik

1534

Bei Christoph Froschauer erscheint Joachim Vadians «Epitome trium terrae partium». Das Buch enthält eine der ersten Weltkarten, auf der Amerika eingezeichnet ist. Die Karte ist auch als Einzelblatt erhältlich.

1566

In der Druckerei Froschauer erscheint die «Karte des Zürcher Gebiets» von Jos Murer (1530–1580). Zehn Jahre später erstellt der gelernte Glasmaler eine Planvedute der Stadt Zürich, die als Höhepunkt frühneuzeitlicher Kartografie in der Schweiz gilt.

1712

In der Druckerei Bodmer erscheint Johann Jakob Scheuchzers «Helvetiae historia naturalis». Das Buch enthält zahlreiche Kupferstiche mit Karten der Schweiz.

1870er-Jahre

In der Reihe «Europäische Wanderbilder» publiziert Orell Füssli & Co. zahlreiche Reiseführer mit touristischen Karten. Immer häufiger werden auch Schulkarten und Atlanten als Farblithografien gedruckt.

Um 1900

Orell Füssli publiziert die ersten Stadtpläne.

1924

Orell Füssli übernimmt die Kartographia Winterthur. Nach der Übernahme wird die Kartografie als eigene Abteilung auf- und ausgebaut.

1927

Eduard Imhof (1895–1986) wird Redaktor des Schweizerischen Mittelschulatlas. Er entwickelt für die Geländedarstellung die schattenplastische Reliefdarstellung in Kombination mit einer luftperspektivischen Höhenabstufung. Der erste von Imhof bearbeitete Schulatlas erscheint 1932.

1939 bis 1945

Der Zweite Weltkrieg erschwert die Kartenproduktion, weil Karten militärische Bedeutung haben. Orell Füssli setzt auf touristische Karten.

1950er-Jahre 

Offsetverfahren auf der Basis von gravierten Glasplatten und beschichteten Folien ersetzen zunehmend die schwerfälligen Lithografiesteine.

1960er-Jahre

Stadtpläne sind in der Hochkonjunktur nicht zuletzt deswegen ein einträgliches Geschäft, weil sie in kurzen Intervallen aktualisiert werden müssen.

1974

Die Stadtpläne von Orell Füssli werden neu konzipiert. Die Photoglob AG übernimmt den Vertrieb. Eine Zusammenarbeit in diesem Bereich besteht bis heute.

1991

Mit der Investition in Unix Workstations steigt Orell Füssli Kartografie in die digitale Kartenbearbeitung ein. Bis dahin wurden Reliefdarstellungen von Hand schattiert. Auch heute noch werden handschattierte Reliefdarstellungen im digitalen Herstellungsprozess integriert.

1993

Durch ein Management-Buyout verselbständigt sich der Bereich Kartografie. Die Orell Füssli Holding AG hält eine Minderheitsbeteiligung.

1993

Die Orell Füssli Kartographie AG übernimmt die Edition MPA, um die Sparte der Wander- und Freizeitkarten zu stärken. Sie werden heute wie alle Karten digital erstellt.

1534

Bei Christoph Froschauer erscheint Joachim Vadians «Epitome trium terrae partium». Das Buch enthält eine der ersten Weltkarten, auf der Amerika eingezeichnet ist. Die Karte ist auch als Einzelblatt erhältlich.

1566

In der Druckerei Froschauer erscheint die «Karte des Zürcher Gebiets» von Jos Murer (1530–1580). Zehn Jahre später erstellt der gelernte Glasmaler eine Planvedute der Stadt Zürich, die als Höhepunkt frühneuzeitlicher Kartografie in der Schweiz gilt.

1712

In der Druckerei Bodmer erscheint Johann Jakob Scheuchzers «Helvetiae historia naturalis». Das Buch enthält zahlreiche Kupferstiche mit Karten der Schweiz.

1870er-Jahre

In der Reihe «Europäische Wanderbilder» publiziert Orell Füssli & Co. zahlreiche Reiseführer mit touristischen Karten. Immer häufiger werden auch Schulkarten und Atlanten als Farblithografien gedruckt.

Um 1900

Orell Füssli publiziert die ersten Stadtpläne.

1924

Orell Füssli übernimmt die Kartographia Winterthur. Nach der Übernahme wird die Kartografie als eigene Abteilung auf- und ausgebaut.

1927

Eduard Imhof (1895–1986) wird Redaktor des Schweizerischen Mittelschulatlas. Er entwickelt für die Geländedarstellung die schattenplastische Reliefdarstellung in Kombination mit einer luftperspektivischen Höhenabstufung. Der erste von Imhof bearbeitete Schulatlas erscheint 1932.

1939 bis 1945

Der Zweite Weltkrieg erschwert die Kartenproduktion, weil Karten militärische Bedeutung haben. Orell Füssli setzt auf touristische Karten.

1950er-Jahre 

Offsetverfahren auf der Basis von gravierten Glasplatten und beschichteten Folien ersetzen zunehmend die schwerfälligen Lithografiesteine.

1960er-Jahre

Stadtpläne sind in der Hochkonjunktur nicht zuletzt deswegen ein einträgliches Geschäft, weil sie in kurzen Intervallen aktualisiert werden müssen.

1974

Die Stadtpläne von Orell Füssli werden neu konzipiert. Die Photoglob AG übernimmt den Vertrieb. Eine Zusammenarbeit in diesem Bereich besteht bis heute.

1991

Mit der Investition in Unix Workstations steigt Orell Füssli Kartografie in die digitale Kartenbearbeitung ein. Bis dahin wurden Reliefdarstellungen von Hand schattiert. Auch heute noch werden handschattierte Reliefdarstellungen im digitalen Herstellungsprozess integriert.

1993

Durch ein Management-Buyout verselbständigt sich der Bereich Kartografie. Die Orell Füssli Holding AG hält eine Minderheitsbeteiligung.

1993

Die Orell Füssli Kartographie AG übernimmt die Edition MPA, um die Sparte der Wander- und Freizeitkarten zu stärken. Sie werden heute wie alle Karten digital erstellt.

Bildergalerie

Murer-Plan 1576
Ortsplan Baden 1919
Skitourenkarte von Klosters 1919
Panoramakarte mit dem Blick vom Eggishorn im Wallis auf den Aletschgletscher, undatiert
Montreux-Moléson 1923
Kuba 1926
Schulkarte von 1928
Jemen 1986